Wohnungssuche

Auf Nadeln warten wir unsere erste Hausbesichtigung ab. Es handelt sich um ein Cottage 2bdr 1ba in a quiet neighborhood. Konkret haben die Besitzer des Haupthauses ein Cottage nahe an der Strasse auf ihr Grundstück gebaut. Leider ist das Cottage bereits etwas in die Jahre gekommen und auch die Beschreibung «excellent acces to public transportation and UC Campus» ist nicht ganz zutreffend, weil es zu Fuss gut 15 Minuten zur nächsten Bushaltestelle sind. Zudem müssten wir uns für dieses Cottage bewerben, denn der Vermieter informiert uns, er habe bereits viele Anfragen. Wir verzichten auf eine Bewerbung und sparen uns unsere Hoffnungen für die nächste Besichtigung auf.
Es handelt sich wiederum um ein Cottage, dieses Mal in den «Berkeley Hills». Die Lage wäre traumhaft, Blick auf San Francisco und Golden Gate Bridge, ein Sitzplatz mit eben diesem Ausblick, aber obwohl ausgeschrieben als 1bdr 1ba für zwei Personen, ist das Cottage sehr, sehr klein. Ein weiterer Nachteil ist die Distanz zum Campus und die serpentinenhafte Strasse. Eine Haarnadelkurve ist so eng, dass selbst kleinere Autos manövrieren müssen, um die Kurve zu kriegen.

Nun werden wir langsam aber sicher etwas nervös und recherchieren weiter. Nicht immer sind die Angaben auf den entsprechenden Internet-Seiten aktuell und wir haben viele Absagen, weil die Wohnungen in der Zwischenzeit bereits vermietet sind, andere antworten überhaupt nicht. Doch dann ein Lichtblick. Eine Annonce tönt gar nicht schlecht. Zwar wiederum in den «Berkeley Hills», aber nicht ganz so abgelegen wie das vorherige Cottage. Unsere Hoffnungen wachsen, das Richtige zu finden und wir vereinbaren einen Termin. Von aussen sieht das Haus sehr einladend aus. Aber bereits die Abzweigung – mehr oder weniger in den Keller – lässt nichts Gutes verheissen. Die Wohnung scheint aus Einbauschränken zu bestehen. Aber leider bleibt dann nicht mehr allzu viel Wohnraum! So steht der Esstisch im Schlafzimmer und die Küche ist mehr oder weniger in einem Schrank untergebracht. Wir geben der Maklerin zu verstehen, dass das nicht ganz unseren Vorstellungen entspricht.

No problem, sie kann uns eine andere Wohnung zeigen. Wir sollen ihr einfach folgen. Die Fahrt führt uns von den «Berkeley Hills» nach El Cerrito – gute 20 Auto-Minuten. Es stellt sich heraus, dass sie in ihrem Haus noch eine «Wohnung» hat. Die ist zwar mit einer vollständigen Küche ausgerüstet, doch das 1bdr ist so gross, dass darin lediglich ein queen-sized-bed knapp Platz hat. Wir winken höflich ab und fahren in gut 50 Minuten – Stau auf dem Freeway – zurück nach Berkeley.

Donnerstag Nachmittag, unser letzter Termin. Zugegebenermassen etwas angespannt fahren wir nach Elmwood. Die Maklerin empfängt uns vor dem «Historic Berkeley Home in Vibrant Elmwood». Geleitet werden wir in die Dachwohnung 1bdr 1ba, die auch einen kleinen Balkon aufweist. Grösser als alles bisher Gesehene sind wir uns nach kurzer Diskussion einig, dieser möblierten Wohnung den Zuschlag zu geben. Obwohl es ebenfalls eine Warteliste gibt, haben wir das Glück an erster Stelle zu stehen, weil wir a) die Wohnung am längsten mieten wollen, b) Akademikerinnen sind und c) die Hälfte des ganzen Mietbetrags am nächsten Tag überweisen können. Am Freitag sind sämtliche Verträge – alles digital übers Internet – unterschrieben und der Betrag überwiesen. Montag, 12. Januar ist Zügeltermin vom Hotel in unsere Wohnung!

Ankunft

Der rund 11-stündige Flug mit swiss ging sehr schnell vorbei. Es ergibt sich fast das Gefühl von «Scotty beamen», denn bereits stehen wir am San Francisco International Airport (SFO) in der Warteschlange zur Passkontrolle. Ein freundlicher Beamter sieht unsere J1 & J2-Visa und flux werden wir in den USA willkommen geheissen. Nach baggage claim ist unsere nächste Station die Autovermietung. Wir haben die Möglichkeit, zwischen einem Ford F150 und einem RAM Pickup Truck auszuwählen. Wir entscheiden uns für den «Kleineren» (Bilder folgen). Das GPS-Gerät installiert, geht unser Reise-Abenteuer vom SFO nach Berkeley los und zwar mitten durch San Francisco.

GPS sei Dank fahren wir das Hotel direkt an. Kurz das Gepäck deponiert, holen wir Empfehlungen für ein Restaurant in der Nähe ein. Nachdem auch unser Pickup eine bedachte Bleibe gefunden hat, feiern wir unsere Ankunft im Restaurant «Angeline’s» bei Chef B’s Honey Braised Baby Back Rip und einer Flasche Old Zin(fandel) – Dancing Bull – und so ist uns auch zu Mute. Yes, we are here!

Reise

In kluger Voraussicht haben wir bei der Swiss ein zweites Gepäckstück angemeldet. Denn nur die Schokolade und die weiteren Mitbringsel fallen bereits beträchtlich ins Gewicht. Ganz zu schweigen von unseren diversen Kleiderausstattungen, die von gediegen bis zur Wanderausrüstung reichen. Zu guter Letzt haben wir – nach einigem Ein- und wieder Auspacken – unsere Taschen und Koffer gefüllt.

Am Vortag das Gepäck bei der SBB eingecheckt, können wir uns entspannt – inklusive Schutzengel, vielen Dank Cornelia & Peter! – am frühen Morgen in Twann auf unsere Reise begeben.

Gässli 6

Wir haben das riesige Glück mit dem Housekeeping Team – HKT – eine twanner Firma gefunden zu haben, die kompetent und professionell zu unserem Haus schaut. In Skype-Meetings werden wir auf dem Laufenden gehalten, Postsendungen besprochen sowie twanner und berkeley-Aktualitäten ausgetauscht. Liebe Cornelia, lieber Peter vielen Dank für euren «outstanding service»!

Wohnung und Auto

Und nun kommen die ganz praktischen Sachen. Als erstes die Wohnungssuche übers Internet. Es gibt zahlreiche Websites unterschiedlichster Anbieter, die von Craigslist bis Sabbatical Homes reichen. Auch die UC Berkeley stellt ein Internet-Portal zur Verfügung. Zuerst gilt es, sich begrifflich zu orientieren, damit die Suche präziser angegangen werden kann:
1bdr 1 bath: Eine Wohnung mit einem Schlafzimmer und einem Bad.
In-law House: Auf ihrem Grundstück haben die HauseigentümerInnen einen Anbau gemacht oder ein Pool-Häuschen zu einer Wohnung umgebaut.

Cottage / Bungalow: Ein kleines Häuschen, das entweder auf dem Grundstück zusätzlich errichtet wurde oder sich alleinstehend auf einer kleinen Parzelle befindet.

Konkret sieht dann eine Annonce z.B. so aus:

1br 1 ba – charming home nr Bart

Alle Inserate verfügen über Fotos der Wohnungen, die mit Weitwinkel gemacht wurden, so dass selbst die kleinste Wohnung noch wie ein Raumwunder aussieht. Den Tipp für visiting scholars, die Wohnung auf jeden Fall vor Ort anzusehen, beherzigen wir. Kurz vor unserer Abreise haben wir verschiedenste VermieterInnen kontaktiert und mit einer Vermieterin sogar via skype die Wohnung angesehen.

Als Zweites steht die Frage an, ob wir ein Auto kaufen oder eines mieten. Da wir lediglich ein halbes Jahr in den USA sind, entscheiden wir uns fürs Mieten. Die verschiedenen Auto-Vermietungen haben special prizes for long term car rental. Wir landen zu guter Letzt bei National Car, die über ein sehr gutes Rating  bezüglich Preis-Leistung aufweist. Und so buche ich übers Telefon, yes, a pickup (one item on my bucket-list ;-))

Formulare und Formalitäten

Die Vorbereitungen haben jedoch lange vor dem Entwerfen des Blogs begonnen. Zahlreiche Formulare – VSPA Application, SEVIS, CGI, DS-2019, J1-Visa, UCBVSBP, DS-160 – mussten ausgefüllt und an die richtige Stelle – gar nicht so einfach – gesendet werden.

Mittlerweilen sind wir im Besitz der notwendigen Dokumente und haben von allem Print- und digitale Kopien gemacht.

Mein Blog

Unser Berkeley-Abenteuer kann beginnen. Der Blog ist eingerichtet! Vielen Dank Robert!